Gedanken zur Weltwirtschaft


Wenn wir die Weltwirtschaft tiefgründig studieren, erkennen wir, dass wir an der Schwelle eines Neuen Zeitalters stehen, das ein Umdenken für uns alle unumgänglich macht. Unser Bewusstsein muss zur Erkenntnis erwachen: Nur was für alle gut ist, ist wirklich gut und bringt langfristigen Erfolg zu Gunsten des großen Ganzen…

 

Es besteht kein Zweifel, dass die nationalistische Mentalität und das selbst begrenzende egoistische Menschenbild ausgedient haben. In einer immer enger vernetzten und voneinander abhängigen Welt lassen sich die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme weder von Nationen noch von Nationengruppen im Alleingang lösen, vielmehr sind neue, erweiterte Ansätze nötig. In diesen Aussagen liegt eine tiefe Bedeutung für unser Tun und unsere Verantwortung: Für unser Motiv…!

 

Ich wage die Aussage: Es ist die Zeit längst angebrochen, die verlangt, dass wir unser Denken neu orientieren; jedes Unternehmen -  jede Körperschaft  -  ist ein Energiebrennpunkt in der menschlichen Familie, durch das gewisse Energien in die ganze Menschheit hineinfließen können. Dieses Bewusstsein gibt dem ganzheitlichen Wirtschafts-Denken neue Perspektiven… Dieses Bewusstsein lässt die Wichtigkeit der trinitären Wirtschaft erkennen, welche Erziehung, Politik und Wirtschaft als aufeinander abgestimmte Einheit betrachtet. In diesem Denken und Handeln können wir die Menschen in ihrer geistigen, affektiven und materiellen Entwicklung ganzheitlich unterstützen; dadurch entsteht ein würdiges Menschenbild, das den Menschen im Wesenskern erfassen kann und ein Weltbild, das Nationen als Teile einer untrennbaren Einheit betrachten lässt…

 

Wir können heute erkennen, wie sich die Gewässer des Raumes, in denen diese Neuorientierung und Umkehr der Tendenzen vor sich geht, sich in einem heftigen Zustand des Aufruhrs befinden…

 

Der Strudel gegeneinander kämpfender Wünsche und Begierden, in dem die Menschen sich befinden, ist jetzt chaotisch und so gewaltig, dass diese Gewässer bis in ihre tiefsten Tiefen aufgewühlt sind. Wer moderne Geschichte und die soziale Ordnung studiert, steht vor einem noch nie da gewesenen Zustand der Gesamtmenschheit, der im Leben des einzelnen Menschen jenem Umbruch entspricht, welcher dem Übergang auf den Immateriellen Weg stets vorausgeht. Wir erkennen auch: Dem Gedanken folgt Energie…

 

Es besteht jedoch deshalb kein Grund zu Niedergeschlagenheit oder übertriebener Besorgnis, sondern nur der tiefe Wunsch, dass der Übergang zur rechten Zeit und in rechter Ordnung erfolgen möge, weder zu schnell  -  da er sonst auf alle rechten Bindungen und Gemeinschaftsbestrebungen zerstörend wirken würde-  noch zu langsam, da sonst das schwergeprüfte Menschheitsgefügte unerträglich beansprucht würde…

 

Alle neuen Gestaltungen in allen Reichen und Zeitaltern müssen langsam und damit gefahrlos erfolgen. Alle neuen Formen müssen in stiller Subjektivität aufgebaut werden, wenn sie schließlich Gewicht und genügend Triebkraft für ihren Lebenszyklus erhalten sollen, damit das Gebäude stark und sicher sei und der innere Kontakt mit dem Schöpfer und die wahre Übereinstimmung mit dem Urbild dauerhaft und unveränderlich bleibe. Das gilt für ein Universum, ein Unternehmen, eine politische Körperschaft, ein Naturreich oder auch für eine Gedankenform, die von einem menschlichen Denker erschaffen wurde. Bei allem Formaufbau bleibt die Konstruktionsmethode grundsätzlich dieselbe...

 

Es ist jetzt die Zeit, in der das ethische Bewusstsein der Menschheit gehoben werden kann, damit wir wieder in der Ordnung des Naturgesetztes; des Gesetztes der Evolution… leben und uns entwickeln können! Erkennen wir die Bedeutung der Aussage, dass die fundamentalen Gesetze des Heilens in allen Lebensbereichen  -  also auch in den Unternehmungen und in den politischen Körperschaften  -  der äußeren Erscheinungswelt angewandt und verwirklicht werden können; denn nur in der Welt der Erscheinungen gibt es Disharmonien…! Entwickeln wir das ununterbrochene Bewusstsein, damit sich die Tore des Lebens öffnen…; zum Wohl der ganzen Menschheit! Ich bin zutiefst überzeugt, dass sich durch das Zentrum, das wir Menschheit nennen, der Plan der Liebe und des Lichts entfaltet…

 

Nur wenn wir die Einheit in allem und die Eignung eines jeden Individuums in der Schöpfung erkennen, sind wir selbst in der Synthese und betrachten uns als Glied im großen Organismus Menschheit! Die Unternehmen und die politischen Körperschaften können dazu einen bedeutenden Beitrag leisten durch das richtige Motiv ihrer Wirtschaftsphilosophie…!

 

Möge Licht, Liebe und Kraft den Plan auf Erden wieder herstellen; mit meiner Arbeit… mit meinem Dienst… möchte ich als Energiebrennpunkt meinen Beitrag zu Gunsten der Synthese leisten. Seien wir uns der Gesamtverantwortung bewusst und handeln wir entsprechend…!

 

Ganz herzlich, Ihr
Albrecht Lauener